Zur Eröffnung des 11. Berner Lesefests ›Aprillen‹ am 24. April 2024 wurde der iranisch-österreichische Autor Amir Gudarzi mit seinem Debutroman »Das Ende ist nah« für eine Lesung mit Gespräch im Schlachthaustheater Bern eingeladen. Die Kuratorin Sandra Künzi hatte die Lesung im Vorfeld als »keine leichte Kost« angekündigt. Ein Versprechen, das während des knapp 90-minütigen Gesprächs von Amir Gudarzi und der Literaturvermittlerin Esther Schneider durchaus eingelöst worden ist.
Amir Gudarzi, der aus dem Iran nach Österreich geflüchtet ist und auch einer Härte des Asylwesens und dem Sprach- und Identitätsverlust ausgesetzt war, hat in seinem Buch seine eigenen Erfahrungen verarbeitet.
Diese im Roman vorherrschenden Themen dominierten auch das Gespräch auf der ›Aprillen‹-Bühne. Zur Sprache kamen aber auch Fragen nach der Gattungsbezeichnung ›Roman‹ und damit nach dem Verhältnis von Fiktion und Leben sowie dem Aufbau des Romans, der wie ein Haus verschiedene Stockwerke aufweist, wie Gudarzi erklärte. Moderatorin wie Autor schreckten zudem nicht davor zurück, das Gespräch vom Literarischen ins Politische gleiten zu lassen und so diskutierten sie unter anderem auch über die aktuellen Proteste im Iran sowie über das Asylwesen in Österreich.
Amir Gudarzi gelang es mit seinem Humor, dass der Abend trotz der Ernsthaftigkeit der Themen, auch sehr publikumsnahe und bodenständig blieb. Das Publikum zeigte sich begeistert.