Walter Fanta und Christina Maria Landerl auf der KlimaBiennale

Camille Bölderl, Walter Fanta, Christina Maria Landerl, Nicole Kiefer © ÖGfL

Letzte Woche Dienstag fand die Abschlussveranstaltung unserer Lesereihe ›In welcher Welt wollen wir 2040 leben?‹ im Rahmen der KlimaBiennale im KUNST HAUS WIEN. Museum Hundertwasser statt. Zu Gast waren der Kärntner Autor, Literaturwissenschaftler und Musil-Experte Walter Fanta sowie die in Berlin lebende Wiener Schriftstellerin Christina Maria Landerl.

Den Ausgangspunkt für das gemeinsame Projekt von Walter Fanta und seinem Projektpartner, dem kroatischen Übersetzer Andy Jelčić, bildet der Musil’sche Begriff der Dummheit. Während Andy Jelčić sich essayistisch mit künstlicher und natürlicher Intelligenz bzw. Dummheit auseinandersetzt, geht Walter Fanta in seinem Prosatext »Über die Dummheit« von der Idee aus, dass die KI die politische und wirtschaftliche Verwaltung der Erde übernehme, da die Menschheit selbst nicht in der Lage sei, ihre Probleme zu lösen. Nicht nur las er am Dienstag Abend Passagen des genannten Textes, der Teil des Romanprojekts »Friedhof 2048« ist, sondern auch andere Stellen des Romans bzw. Passagen eines Essays zur Klimakrise.

»Please don’t hesitate to contact me oder: Gespräch mit toten Friends« heißt der Text, den Christina Maria Landerl und I.V. Nuss im Rahmen ihres gemeinsamen Projekts »Posthuman Dreams« in kollektiver Arbeitsweise verfasst haben. Einen autofiktionalen Ansatz wählend, lassen sie ihre zukünftigen »Ichs« im Jahr 2040 miteinander per E-Mail korrespondieren, wobei in der von ihnen dystopisch gezeichneten Welt alleine schon die Kontaktaufnahme zwischen den ehemals geselligen, nun sehr einsamen, allein in den Bergen bzw. in virtuellen Welten verweilenden Freundinnen einen utopischen Moment darstellt. Christina Maria Landerl las sowohl eigene als auch von I.V. Nuss verfasste Briefe.

Gesprächs- und Lesepassagen wechselten sich ab; den Abschluss des Abends bildete schließlich nohc ein gemeinsames Gespräch mit beiden Autor*innen, das sich u.a. um die Gemeinsamkeiten ihrer Texte, utopische und dystopische Momente sowie ihre Hoffnungen für die Zukunft drehte.

Begrüßung: Sithara Pathirana (Klima Biennale Wien)
Moderation: Nicole Kiefer

Kunsthaus Wien, 9. Juli 2024