
Am 17. September 2025 wurde im Österreichischen Kulturforum London ein Abend dem Leben und Werk von Maria Lazar gewidmet. Die aus einer jüdischen Familie stammende Schriftstellerin, Dramatikerin, Übersetzerin und Journalistin floh 1933 aus Wien nach Dänemark und dann Schweden. Nach ihrem Suizid 1948 gerieten ihre Werke in völlige Vergessenheit und werden erst in den letzten Jahren wieder mit großem Interesse und viel Begeisterung neu entdeckt.
Kathleen Dunmore, die Enkelin von Maria Lazar, konnte berührende Einblicke in das Leben ihrer Großmutter und Mutter geben. Sie führt das Erbe ihrer Großmutter mit der Anthologie »Poetry from Exile: Finding Love and Meaning when Living with Displacement« fort, in dem sie nicht nur Lazars Gedichte, sondern auch jene von jungen Poetinnen und Poeten aus ihrem Wohnort Nottingham präsentiert. Zur Begeisterung des Publikums trug sie zwei Gedichte Maria Lazars und eines, welches sie in Zusammenarbeit mit ihrem Ziehsohn schrieb, vor. Der Verleger Albert C. Eibl (Das vergessene Buch – DVB Verlag), der schon seit Studententagen von Maria Lazar fasziniert war, stellte die Werke »Leben verboten!« und »Viermal Ich« vor. Besonders spannend ist die bevorstehende englische Erstveröffentlichung von »Viermal Ich«, die bei Seagull Press Anfang 2026 erscheinen wird. Der Schauspieler Philipp Hauß, der am Burgtheater in einer tragenden Rolle im Theaterstück »Die Eingeborenen von Maria Blut« zu sehen war, das auf dem gleichnamigen Roman von Maria Lazar basiert, las die Kurzgeschichte »Miss Links und Co.«. Für das Publikum lag eine englische Übersetzung von der ebenso anwesenden Eleanor Updegraff auf.
Veronika Zwerger von der Exilbibliothek Wien berichtete von jahrzehntelangen Bemühungen, den Nachlass von Maria Lazar nach Wien zu holen. Dieser wurde schließlich im Jahr 2022 von Kathleen Dunmore, unterstützt durch das Kulturforum London, an die Exilbibliothek übergeben.
Die hervorragende Moderation von Andrea Capovilla (Direktorin des Ingeborg Bachmann Centre for Austrian Literature & Culture) ermöglichte ein lebhaftes, vertrautes Gespräch, das das Publikum teils zum Lachen brachte, aber auch zu Tränen rührte.
Das Kulturforum London ist stolz, diese wesentlich an der (Wieder-)Entdeckung von Maria Lazars Werk beteiligten Akteure für ein Gespräch zusammengebracht zu haben, das allen Teilnehmenden noch lange in Erinnerung bleiben wird.
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©ÖKF London -
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