
In unserer Rubrik ›Internationale Aktivitäten‹ berichten wir über von den Österreichischen Kulturinstituten im Ausland sowie den Kooperationspartner*innen der Siegerprojekte organisierte Veranstaltungen mit österreichischen Autor*innen außerhalb von Österreich. Das Label Literaturdialoge on Tour verweist hierbei immer auf Veranstaltungen mit Gewinner*innen der ›Internationalen Literaturdialoge‹ 2021. An dieser Stelle können schon zwei Höhepunkte der kommenden Monate verraten werden: Michael Stavarič wird am 11. Juni im Rahmen der ›Thüringer Literaturtage‹ den Experimentalfilm »Rest in Poetry« präsentieren, während Barbara Pumhösel im Juli bei dem Internationalen Festival der Poesie ›Parole spalancate‹ in Genua lesen wird.
Doch auch in Österreich warten spannende Veranstaltungen mit Autor*innen, deren Projekte im Rahmen der ›Internationalen Literaturdialoge‹ 2021 realisiert wurden. Wir möchten Ihnen zwei Programmhighlights im Mai ans Herz legen.
›LITERATUR TRIFFT AI‹
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Salzburger Nachrichten, 22. April 2022 -
Thomas Ballhausen © Chris Saupper
Die Idee zu dem Projekt, das Thomas Ballhausen gemeinsam mit ägyptischen und österreichischen Autor*innen realisierte, zeichnet sich dadurch aus, dass Schriftsteller*innen in einem angeleiteten Dialog die Allgegenwart technischer Applikationen kritisch reflektieren und in weiterer Folge selbst künstlerisch umsetzen.
Wir haben mit Thomas Ballhausen noch vor Start der ersten Phase seines Projekts, dem moderierten Gespräch in Online-Labs, gesprochen und von seinem Ziel berichtet, einen Dialog anzuregen, der weiterbestehen solle. Wie er in einem kürzlich erschienenen Artikel in den Salzburger Nachrichten resümierte, habe der Austausch die erhoffte gute Dynamik gehabt. Nicht nur sei trotz der unterschiedlichen literarischen Strategien der sechs Schriftsteller*innen stets »das Verbindende« im Vordergrund gestanden, sondern auch der Humor sei nicht zu kurz gekommen – »im Umgang mit Technik, aber auch im Scheitern an der Technik«.
Nach einer gemeinsam mit dem Österreichischen Kulturinstitut Kairo durchgeführten Projektpräsentation wird ›Literatur trifft AI‹ nun auch bei der ›Langen Nacht der Forschung‹ am 20. Mai 2022 an der Universität Mozarteum Salzburg vorgestellt. Im ›Departement für Bühnen- und Kostümgestaltung, Film- und Ausstellungsarchitektur‹ werden vier Stationen eingerichtet, die Beispiele der künstlerisch-wissenschaftlichen Forschungspraxis zeigen; eine davon ist die Sehstation ›Literatur trifft AI‹.
Und danach? Bleibendes Ergebnis des Austauschs ist neben dem hoffentlich nicht abreißenden Dialog zwischen den Schriftsteller*innen eine zweisprachige Anthologie der im Rahmen des Projekts entstandenen Texte, die nächstes Jahr im Verlag Edition Atelier veröffentlicht wird. Wir sind schon sehr gespannt auf diese Storys, bei denen, so Thomas Ballhausen gegenüber den Salzburger Nachrichten, trotz der Thematik der Künstlichen Intelligenz weiterhin vor allem der Mensch im Zentrum stehe – was für ihn »eine sehr schöne und ermutigende Überraschung« sei.
SAVE THE DATE:
20. Mai 2022, ›Lange Nacht der Forschung‹
Station ›Literatur trifft AI‹ / ›Departement für Bühnen- und Kostümgestaltung, Film- und Ausstellungsarchitektur‹
Universität Mozarteum Salzburg
Paris-Lodron-Straße 9, 5020 Salzburg
Freier Eintritt
Weitere Informationen zur Veranstaltung finden sie auch hier.
›TELAVIVIENNA‹
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Cover von »Telavivienna« (2022) -
Christina Maria Landerl, Ronny Aviram © Magdalena Bak / ÖGfL; Felix Brenner
Wie auch bei dem von Thomas Ballhausen initiierten Projekt steht am Ende von ›TELAVIVIENNA‹ eine Buchpublikation. Den Anfang von Christina Maria Landerls und Ronny Avirams gemeinsamem Projekt bildete aber vor allem der Wunsch, der jeweils anderen die eigene Heimatstadt näherzubringen, was – in Zeiten von COVID-19 – nicht auf physischem, sondern nur auf künstlerischem Wege erfolgen konnte. Die österreichische Autorin und die israelische Fotografin haben ihre ganz persönliche Sicht auf Tel Aviv und Wien festgehalten und sind miteinander in einen intermedialen Dialog getreten, der Wort und Bild umfasst. Das Ergebnis dieser künstlerischen Zusammenarbeit, der zweisprachige Band »Telavivienna – Vom Heimkommen« erscheint am 16. Mai im Müry Salzmann Verlag.
In dem Doppelgespräch, das wir mit Christina Maria Landerl und Ronny Aviram im Sommer 2021 führten, befanden sie sich noch in der ersten Phase dieses Dialogs, in der sie räumlich getrennt füreinander arbeiteten. Vieles würde sich aber erst beim gemeinsamen Arrangieren ergeben, wie sie uns damals versicherten. Am 30. Mai findet nun die Buchpräsentation im Jüdischen Museum statt, bei der die beiden sicherlich auch über spannende Aspekte des Entstehungsprozesses berichten werden. Denn es ist geplant, dass beide Künstlerinnen anwesend sein werden – womit ein langgehegter Wunsch endlich in Erfüllung geht.
SAVE THE DATE:
30. Mai 2022, 18:30 Uhr (Einlass 18:00 Uhr)
Jüdisches Museum Wien
Dorotheergasse 11, 1010 Wien
Freier Eintritt, Anmeldung unter: ts@jmw.at
Weitere Informationen finden Sie auch hier.