Am 28. April 2023 las der bekannte Autor Stefan Kutzenberger aus seinem letzten Roman »Kilometer Null«. Äußerst selbstironisch verband der an der Universität Wien für Vergleichende Literaturwissenschaften tätige Autor persönliche Anekdoten sowie aktuell politische Themen in seinem Vortrag.
Perfekter Mix aus humoristischen Texten und persönlichen Erfahrungsberichten
Es gab nachdenkliche Momente, aber man konnte genauso gut herzhaft lachen. Mit seinem neuen Roman »Kilometer Null« bewies Stefan Kutzenberger einmal mehr, dass der Wahnsinn des Alltäglichen mitunter auch recht amüsant sein kann.
Er schuf dabei einen perfekten Mix aus humoristischen Texten und Reiseberichten. Äußerst selbstironisch las Stefan Kutzenberger einige Kapitel, welche auszugsweise durch einen Mitarbeiter des Goethe Instituts in französischer Fassung einem interessierten und bunt durchmischten Publikum präsentiert wurden.
Die aus dem letzten Werk stammenden Texte zeigten Stefan Kutzenberger als politisch wachen, zeitkritischen Skeptiker, Ironiker und Sprachspieler. Das Publikum bekam einen guten Eindruck vom Gesamtwerk des Autors, der bisher 3 Bücher veröffentlicht hat. Im Anschluss an die Lesung fanden noch angeregte Gespräche mit den Anwesenden statt. Stefan Kutzenberger stellte darüber hinaus einige Publikationen frei zur Verfügung -diese ließen sich einige Zuhörer auch von ihm signieren.
Im Fokus dieser Veranstaltung stand neben der Literatur, der Zweisprachigkeit vor allem der Gastauftritt Österreichs bei der diesjährigen Buchmesse in Leipzig. Nach einleitenden Worten von Frau Botschafterin Krauss-Nussbaumer und Grußworten von Andrea Jacob als Direktorin des Goethe Instituts in Tunis übernahm Stefan Kutzenberger die Rolle als Moderator und stellte sein Werk sowie seinen beruflichen Werdegang vor. Begleitet wurde er von Haithem Haouel, einem Journalisten und nunmehr am Goethe-Institut tätigen Lektor.
Die anschließende Diskussion mit dem Autor, an der sich das Publikum rege beteiligte, dreht sich u.a. um die zufälligen Vorhersagen des Weltgeschehens, die er in seinen Büchern ankündigte, über die Macht und Art des Schreibens, über die persönlichen Bekanntschaften mit Nobelpreisträgern. Obwohl die Themen Sprache und Migration auf hohem fachlichem Niveau dargestellt und diskutiert wurden, war es eine Veranstaltung für alle BesucherInnen, die sich zu einem echten Dialog entwickelte. Die Gäste konnten sogar im positiven Sinne von ihrer Zweisprachigkeit profitieren, denn im Gegensatz zur nur deutschsprachigen Besucher*innengruppe war es ihnen möglich, allen Teilen der Lesung/allen Programmteilen durch französische Einlagen quasi ohne Übersetzung zu folgen – Deutsch als »Hauptsprache« trat auf Augenhöhe auf und ließ beide Sprachversionen – die österreichische und die deutsche – gleichberechtigt nebeneinander treten.
Interessante Gespräche mit Stefan Kutzenberger
Beim anschließenden Buffet und dem Büchertisch bestand die Möglichkeit, sowohl frei untereinander als auch mit den Studierenden, BesucherInnen aus dem diplomatischen Corps, Vertreter*innen von anderen Kulturinstituten in Tunis und anderen Lektor*innen ins Gespräch zu kommen und die Bücher signieren zu lassen. Die Rückmeldungen zum Autor und Moderator waren nur positiv, einige BesucherInnen sagten, sie haben ihre Liebe zum Lesen/Vorlesen wiederentdeckt.
Zusätzliche Breitenwirksamkeit erlangte das Projekt durch die parallel stattfindende Internationale Buchmesse in Tunis.
Zeitgleich fand in Tunis auch eine Internationale Büchermesse vom 27. April bis 7. Mai 2023 statt – Stefan Kutzenberger nutze die Gelegenheit zur besseren Vernetzung mit internationalen Verlagshäusern aus dem Maghrebraum (Tunesien, Ägypten, Syrien, Libanon, Kuwait, Jordanien, Katar, Mauretanien,) aber auch mit Vertreter*innen aus Frankreich, der Türkei, Schweden, Ungarn, Irland, Irak, Marokko, Algerien, Iran, Russland, Jemen, Senegal und dem Sudan.