Der österreichische Autor, Essayist und Komponist Hans Platzgumer hielt am 9. Mai eine Lesung im Rahmen des internationalen Literaturfestivals ›Prima Vista‹ in Tallinn im Deutschen Gymnasium Kadriorg.
Der Autor las aus seinen zuletzt erschienen Büchern »Bogners Abgang« (Roman, 2021), »Willkommen in meiner Wirklichkeit!« (Essay, 2019), »Drei Sekunden Jetzt« (Roman, 2018), »Am Rand« (2016), erläuterte die Texte und stand für Fragen und Antworten zur Verfügung.
Die Österreich-Bibliothek hatte eine Ausstellung seiner Bücher, darunter auch Übersetzungen ins Estnische, vorbereitet, die bereits eine Woche vor der Veranstaltung in der Schulbibliothek eröffnet worden war und bis zum Monatsende zu sehen ist.
Im Anschluss an die Lesung lud die Schuldirektion die anwesenden Gäste zu Kaffee und Kuchen in die Schulbibliothek ein.
Hans Platzgumer wurde von 8.-12. Mai vom Literaturfestival ›Prima Vista‹ als Gast des Festivals in die UNESCO Literaturstadt Tartu eingeladen. In diesem Rahmen hielt er am 11. Mai einen Vortrag in der Veranstaltungsreihe ›The Impossible Dream‹ und trat am 13. Mai mit seiner Band ›Convertible‹ beim Konzert ›Writers in Music‹ auf.
Die auf Estnisch übersetzten Gedichte von Hans Platzgumer wurden von der Schauspielerin Maarja Jakobson präsentiert. Im Rahmen des Festivals wurde auch die neue Ausgabe des Literaturmagazins ›Akadeemia‹ vorgestellt, in der ein Auszug aus dem jüngsten Roman »Bogners Abgang« von Hans Platzgumer veröffentlicht wurde.
Hans Platzgumer, Autor und Essayist, Songwriter, geboren 1969 in Innsbruck, lebt in Bregenz und Wien. Er studierte Musik und Filmmusik und hatte eine internationale Musikerkarriere. Bis heute gab Platzgumer etwa zweitausend Konzerte in der ganzen Welt. Daneben hat er nahezu hundert Soundtracks für Theaterstücke, Hörspiele und Filmproduktionen produziert.
Seit den 00er-Jahren hat er den Schwerpunkt seines künstlerischen Schaffens weg von der Musik, hin zur schriftstellerischen Arbeit verlagert. Nach dutzenden Alben, Kompositionsaufträgen und tausenden Auftritten gibt er heute mehr Lesungen als Konzerte und widmet sich vornehmlich der Schriftstellerei.
Er schreibt Romane, Essays, Songs, Hörspiele, Theater- sowie Hörspielmusiken und bislang zwei Opern. 2016 wurde er für den deutschen Buchpreis für den Roman »Am Rand« nominiert. Ihn interessieren Extreme, die Grauzone zwischen Leben und Tod, Grenzsituationen, in denen sich das wahre Wesen eines Menschen offenbart.
Hans Platzgumers Arbeiten wurden mit einigen internationalen Preisen ausgezeichnet (Emil-Berlanda-Preis, NY RadioAward, 2x Deutsches Hörspiel des Monats, RIAS Kommission, Stipendien in Rom, Sri Lanka, Montreal, Berlin).
›Prima Vista‹ ist ein internationales Literaturfestival, das seit 2004 jeweils im Mai in der Stadt Tartu stattfindet. Organisiert wird das Festival von der NGO Prima Vista Literaturfestival, der Universitätsbibliothek Tartu, der Stadtbibliothek Tartu O. Lutsu, dem Estnischen Autorenverband und der Estnischen Literaturgesellschaft. Als Kooperationspartner fungieren ausländische Botschaften und Kulturinstitute. Teil des Festivals ist auch eine Buchmesse, das Konzert ›Writers in Music‹, das Open-Air-Kino mit einer estnischen Romanverfilmung und Kinderprogramme. Neben dem Hauptprogramm in Tartu finden Veranstaltungen auch in einer anderen estnischen Stadt statt, wobei dies von Jahr zu Jahr wechselt. Der Name des Literaturfestivals ›Prima Vista‹ hat mehrere Bedeutungen, etwa Notenlesen vom Blatt (a prima vista ) oder Liebe auf den ersten Blick.
Heuer feierte ›Prima Vista‹ sein 20-jähriges Bestehen. Seit 10 Jahren gibt es beim Festival ein deutschsprachiges Programm.