Der Dokumentarfilm »Ilse Aichinger, die Lust zu verschwinden« zeigt einen Tag im Leben von Ilse Aichinger. Als letztes Interview mit der Autorin bevor sie 2016 starb, bekommt es als Dokument der Zeit eine wichtige Bedeutung. Nachdem der Film Teil der Ausstellung »Es begann mit Ilse Aichinger. Erzählen vom Ende her und auf das Ende hin« zum 100. Geburtstag von Ilse Aichinger letztes Jahr war, ließ die Botschaft den Film untertiteln. Pandemiebedingt konnte die Veranstaltung aber nicht im Jubiläumsjahr stattfinden und wurde nun ein Jahr später nachgeholt.
Das 2020 komplett modernisierte Museo del Holocausto bildete den idealen Rahmen für den Filmabend am 1. Dezember 2022. Nach einer kurzen Eröffnung durch den Botschafter und den Museumsdirektor Jonathan Karszenbaum wurde der Film gezeigt. Im Anschluss entstand ein interessantes und abwechslungsreiches Gespräch zwischen der aus Uruguay angereisten Journalistin Julieta Rudich und dem Museumsdirektor. Ilse Aichinger und ihr Werk sind in Argentinien gemein hin unbekannt. »Die größere Hoffnung« wurde zwar 2004 auf Spanisch (in Spanien) verlegt, ist in Argentinien aber nicht wirklich erhältlich. Dennoch entstanden mit dem Film als Input, sowie der wenige Tage davor veröffentlichten Rezession in der Tageszeitung Pagina12 (Link s. in der Beilage) eine spannende Diskussion mit regen Fragen aus dem Publikum.
Die Veranstaltung bot eine ideale Möglichkeit die Kooperation, die mit dem Holocaust-Museum während der Pandemie online begonnen wurde, fortzusetzen.