Der österreichische Autor Christoph Ransmayr wurde eingeladen, am bekannten »Festival della Letteratura di Viaggio« (Festival der Literatur des Reisens) am 23. September 2023 in Rom teilzunehmen. Im Mittelpunkt stand sein Erzählband »Die Verbeugung des Riesen« (S. Fischer, 2003). Darin verwandelt Ransmayr Gefährten und Freunde in Gestalten seiner Erzählungen – unter ihnen der Dichter Hans Magnus Enzensberger, der Philosoph Karl Markus Michel, der Theaterdirektor Claus Peymann und, als Weggefährte im Tiefschnee des westlichen Himalaya, auch der Nomade Reinhold Messner. Virtuos und mit manchmal verblüffender Ironie führt Ransmayr dabei vor, wie sich das Nachdenken über Literatur wieder in Geschichten verwandelt.
Das Festival fand von 21. bis 24. September 2023 am Sitz der Società Geografica Italiana (Italienische Geografische Gesellschaft), dem Palazzetto Mattei in der historischen Villa Celimontana, statt. Ransmayr erhielt bei dieser Gelegenheit den Premio Navicella d’Oro 2023 für Literatur.
Christoph Ransmayr (Wels, 1954) ist einer der bekanntesten zeitgenössischen Schriftsteller Österreichs. Zu seinen berühmtesten Werken gehören »Die letzte Welt«, »Atlas eines ängstlichen Mannes« und »Der Fallmeister«. Kürzlich erschienen ist die italienische Übersetzung seines Werkes »Die Verbeugung des Riesen« im römischen Verlag L’Orma, das fünf kurze Werke zum Thema Reisen und Metamorphose – laut Autor die »extremste Form« des Reisens – vereint. Das Podiumsgepräch führte Marco Federici Solari, Ransmayrs Übersetzer und Verleger.