Am 25. Jänner 2024 stellte Catherine Horel ihre Publikation »Multikulturelle Städte der Habsburg Monarchie 1880 – 1914« erstmals in Zagreb vor. Es begrüßte KF Direktorin Mag. Marina Chrystoph.
Mit dem Fokus auf die Alltagsaspekte des Stadtlebens (Vereine, Schulen, Kommunalpolitik) vermeidet das Buch eine Idealisierung der Monarchie als Paradies des friedlichen Multikulturalismus, sowie eine Übertreibung der Konflikte. Die Autorin behauptet, dass die Welt der habsburgischen Städte ein dynamischer Raum war, in dem viele Modelle nebeneinander existierten und für Lebendigkeit, Nachahmung und Konflikte sorgten. Die Modernisierung brachte die Auflösung alter Strukturen mit sich, aber auch Mobilität, den Fortschritt der Bildung, die Explosion des Vereinslebens und ein ständig wachsendes kulturelles Angebot. Ein Beispiel dafür ist auch die Stadt Zagreb, die sich neben weiteren 11 Städten in der wissenschaftlichen Abhandlung wiederfindet.
Catherine Horel ist Forschungsleiterin in der gemischten Forschungseinheit CNRS, einem Forschungslabor, dass sich mit der Geschichte der zeitgenössischen internationalen Beziehungen befasst. Horel ist Mitglied in mehreren internationalen Organisationen, sowie Generalsekretärin des Internationalen Komitees für Geschichtswissenschaften (CISH). Ihre Forschung untersucht hauptsächlich sozialpolitische Strukturen der Habsburg-Monarchie, urbane Geschichte und die Geschichte der Juden.
Die Präsentation fand in englischer Sprache statt. Das Gespräch moderierten die Professorin Iskra Iveljić aus der Abteilung für Geschichte und der pensionierte Germanistik-Professor Marijan Bobinac.
Unter dem zahlreichen Publikum waren auch viele Student*innen, so kam es nach der Präsentation zu einer regen Diskussion zwischen der Autorin und den Besuchern.