Am Mittwochabend veranstaltete das Außenministerium gemeinsam mit der Österreichischen Nationalbibliothek eine Präsentation des Gedichtbandes »Ich bin all das, was lieb und wert mir ist« (Wieser Verlag) von der ukrainischen Dichterin Lina Kostenko. Die Veranstaltung, zu welcher Außenminister Alexander Schallenberg in die Räumlichkeiten der Nationalbibliothek einlud, begann mit einer wichtigen Aussage Schallenbergs, welche ein starkes Zeichen der Solidarität mit der ukrainischen Community in Österreich setzte:
»Die Ukraine ist ein europäisches Land, die Ukrainer*innen sind unsere Nachbar*innen und es ist daher eine Selbstverständlichkeit, dass wir alles tun, um das Leid der Vertriebenen zu mildern. Dabei dürfen wir eines nicht vergessen: nicht alle können fliehen – und Lina Kostenko, die wir heute ehren, ist eine davon.«
Alexander Schallenberg
Ein weiterer wichtiger Punkt des Programms waren die Grußworte von Olena Selenska, der Gattin des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyi, die vom ukrainischen Botschafter in Wien, Vasyl Khymynets, vorgelesen wurden.
Die zweisprachige Präsentation – moderiert von Cécile Schortmann – wurde musikalisch von der aus der Ukraine stammenden Geigerin Vira Zhuk und der Mezzosopranistin Zoryana Kushpler begleitet. Den Einblick in das Leben und das Werk Lina Kostenkos verdankt man einer Einführung Alois Woldans, dem Professors für Slawische Literaturen an der Universität Wien.
Lina Kostenko, die sich weiterhin in Kiew aufhält, konnte klarerweise an dem Abend nicht teilnehmen. Die ausgewählten Gedichte, welche einen besonderen Wunsch nach der Freiheit und Eigenständigkeit der Ukraine darlegen, wurden von Alois Woldan auf Deutsch und Zoryana Kushpler auf Ukrainisch vorgelesen.
»Der Wunsch nach Freiheit und Eigenständigkeit der Menschen in der Ukraine und die Bereitschaft, dafür auch mit dem eigenen Leben einzustehen, ringt uns allen höchsten Respekt ab. Lina Kostenko steht wie kaum eine andere für dieses Streben nach Freiheit und Unabhängigkeit.«
Alexander Schallenberg über das Werk Lina Kostenkos
Die Buchpräsentation fand im Rahmen des im März 2022 ausgerufenen ›Internationalen Jahres der Literatur‹ statt.
Fotos: © Gruber/BMEIA